Rezept 007
Schon mal was von Cold Creams gehört?
Nein?
Dann möchten wir dir heute gerne ein bisschen mehr davon erzählen und dir auch gleich eine ganz einfaches und vielseitig einsetzbares Rezept mitliefern.
Cold Creams sind kein neuartiger Trend, sondern es gibt sie schon sehr, sehr lange. Etwa im zweiten Jahrhundert, also bereits vor ca. 1800 Jahren, hat sie der griechische Arzt Galenos entwickelt. Im Wesentlichen soll sie aus Olivenöl, Wasser, Bienenwachs und Rosenextrakten hergestellt worden sein.
Die Basis-Ingredienzien sind wohl auch heute nicht sehr viel anders, - nur etwas abgewandelt, beduftet und konserviert.
Warum der Name "Cold Cream"?
Eigentlich trägt die Cold Cream diesen Namen, weil sie beim Auftragen tatsächlich ein angenehm kühles Gefühl auf der Haut erzeugt.
Der Name passt aber sogar im doppelten Sinne. - Denn aufgrund ihrer Reichhaltigkeit und dem hohen Anteil an hautschützenden Wachsen, eignet sie sich insbesondere in der kalten Jahreszeit.
Schutz- & Aufbaucreme
Die "Cold Cream" kann als Schutz- und Aufbaucreme gesehen werden. Überall da, wo die Haut gereizt, sehr trocken und empfindlich ist, kann sie verwendet werden.
Wie oben schon erwähnt, schützt sie die Haut durch den hohen Anteil an Bienenwachs, vor äußeren Einflüssen. Gerade trockene Luft oder länger andauerende Kälte setzen unserer Haut zu.
Der leichte Wachsfilm sorgt aber auch dafür, dass die hauteigene Feuchtigkeit nicht so schnell abdunstet. Das heißt, die Feuchtigkeit wird länger in unserer Haut gehalten.
Bienenwachs ist außerdem rückfettend, hautpflegend und sorgt durch seine natürliche Emulgierfähigkeit dafür, dass wir hier ohne den Einsatz klassischer Emulgatoren eine Art Creme herstellen können.
Mögliche Anwendung bei ...
- Ganz empfindliche Hauttypen, die beispielsweise zu Psoriasis oder Neurodermitis neigen, vertragen oft keine klassischen Emulgatoren (Lamecreme, Montanov & Co). - Vor allem enthaltene Fettalkohole (zB. Cetylalkohol) machen ihnen manchmal zu Schaffen. - Hier kann die Cold Cream einen mögliche Alternative sein.
- Zum Bienenwachs sollte noch erwähnt werden:
Im Allgemeinen gilt es als sehr gut verträglich. Durch geringe Pollenrückstände können bei Allergikern jedoch vereinzelt allergische Reaktionen erfolgen.
- Wer reichhaltige Texturen gut verträgt, kann die Cold Cream durchaus auch regelmäßig im Gesicht verwenden.
- Wer an punktuell trockenen Hautstellen leidet, kann sie genauso nur dort auftragen.
- Sie eignet sich im Einsatz bei trockenen Füßen (auch bei Verhornungen) und beanspruchten Händen, aber auch Fingernägel und Fingerbett können täglich mit ihr gepflegt werden.
- Manche benutzen sie auch zum Abschminken. Das Gefühl, dass sie auf der Haut hinterlässt ist auf jeden Fall weich und gut gepflegt.
- Auch in der Babypflege kann sie eingesetzt werden. Ein kleines Löffelchen kann zB ins Badewasser gegeben werden. Oder man gibt wenig davon auf den feuchten Waschlappen und reinigt die Haut sanft damit. Die enthaltenen Inhaltsstoffe pflegen die Haut bestens. Auch als Hautschutz bei beispielsweise wundem Popo ist sie einen Versuch wert.
- Der Cold Cream wird auch ein gewisser Anti-Aging-Effekt nachgesagt. - Ihre Inhaltsstoffe versorgen die Haut jedenfalls mit reichhaltigen Nährstoffen, sie bewahren die Feuchtigkeit der Haut und schützen vor äußeren Einflüssen.
Was ist sonst noch drinnen
In unserem Rezept verwenden wir Bio-Mandelöl. Es gehört zu den sehr gut verträglichen Basisölen in der Hautpflege.
Es ist für jeden Hauttyp und für jedes Alter geeignet, im speziellen auch bei trockener und empfindlicher Haut. Es bringt irritierte Haut wieder ins Gleichgewicht, macht die Haut weich und wirkt feuchtigkeitsbewahrend.
Auch hat es eine antioxidative, hautschützende Wirkung und dringt tief ein, um die Haut dort mit ihren wertvollen einfach und zweifach ungesättigten Fettsäuren und Fettbegleitstoffen zu nähren. - All diese Eigenschaften beugen mitunter natürlich auch der Hautalterung vor.
Positiv ist auch hervorzuheben, dass Mandelöl NICHT komedogen wirkt, dh. es wird auch von unreiner Haut gut vertragen.
Weiters haben wir in unserer Rezeptur noch eine Butter ergänzt. - Unsere Wahl ist auf unsere Bio-Kakaobutter gefallen. Wir haben sie naturbelassen und desodoriert in unserem Sortiment. Vor allem die naturbelassene Variante hat noch einen richtig leckern Duft nach Kakaobohnen.
Sie hinterlässt ein samtiges Hautgefühl, macht einen angenehmen Schmelz und eignet sich wiederum sehr gut bei sensiblen, gereizten, spröden Hautzuständen.
Wasserphase
Die Cold Cream hat gut 40 % Feuchtigkeitsgehalt. Für die Wasserphase kann man sich ein duftendes, pflegendes Hydrolat aussuchen.
Für unsere Version der Cold Cream haben wir Orangenblütenhydrolatausgewählt. Der Duft ist unvergleichlich, zudem hat es hautberuhigende, hautpflegende Eigenschaften.
Wenn man näher am Original bleiben möchte, kann natürlich auch Rosenhydrolat verwendet werden.
Konservierung
Bei der Konservierung verwenden wir Rokonsal.
Wer lieber mit Bio-Weingeist (96 Vol. %) konservieren möchte und somit auch nicht zwingend auf den pH-Wert der Creme achten muss, macht das so:
Rokonsal komplett weglassen. Bio-Orangenblütenhydrolat auf 37,5 g reduzieren, dafür 5,5 g Bio-Weingeist für ca. 8 Wochen Haltbarkeit in die abgekühlte Creme gut einarbeiten.
Austauschbarkeit der Zutaten
Wenn du bei der Cold Cream mit den Zutaten ein wenig variieren möchtest, hast du unzählige Möglichkeiten.
Was hältst du zB von einer Weihrauch-Cold Cream?
Mach dir einen Weihrauch-Ölauszug in Jojobaöl und verwende ihn anstatt des Mandelöls. Statt des Orangeblütenhydrolates kannst du Weihrauchhydrolat verwenden und auch bei den ätherischen Ölen kannst du zu Weihrauch greifen.
Besonders edel ist das auch mit Rosen. Hier kann man ebenfalls zu einem Rosen-Ölauszug greifen. Als Wasserphase benutzt man Rosenhydrolat und beim Duft greif man zur Rosa damascena.
Wie wäre es mit einem besonders haut-regenerierenden Ringelblumen-Ölauszug? Dazu Lavendelhydrolat in der Wasserphase und statt Kakaobutter kann Sheabutter verwendet werden. Bei den ätherischen Ölen kann man zur Immo-La-Ci Mischung greifen. Hier hat man dann wirklich viele Komponenten im Bereich Hautheilung und Haut-Regeneration drinnen.
Wer eine vegane Variante möchte, kann einen Versuch mit Beerenwachs starten. Hier den Wachsanteil evtl. um 1 g erhöhen. Bei der Butter auch um 1-2 g mehr vewenden.
Rezept zum Download
Wir hoffen, dieses Rezept mit seiner vielen Gestaltungsmöglichkeiten gefällt dir so gut wie uns.
Probierst du vielleicht eine der Varianten aus? Lass uns gerne dein Feedback oder deine Erfahrung mit dem Rezept hier. Wir freuen uns darüber.
Hier nun unser genaues Rezept. Mit Klick auf die rechte Maustaste kannst du es dir gerne kostenlos herunterladen.
Ganz viel Spaß beim Ausprobieren & viele Grüße aus der KuG-Rührküche.
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